Episode 020 | Lesezeit: Den Inneren Kompass finden
Shownotes
In dieser Folge erfährst du, wozu es gut sein kann, sich zu streiten, wozu Konflikte nützlich sind und wie Dir das Bild des inneren Teams helfen kann, Deine kleinen inneren Kämpfe leichter auszutragen und auf diese Weise gut für Deine Bedürfnisse zu sorgen und vielleicht sogar ein entspannteres Leben zu führen.
Hier geht es zur Ausgabe der PK aus 2022: PK 5/2022
Möchtest du mehr über mich und meine Arbeit erfahren?
Transkript anzeigen
00:00:00: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge von Blick Richtung Zukunft.
00:00:05: Blick Richtung Zukunft ist ein Podcast für mehr Gelassenheit und
00:00:08: Wiederstandsfähigkeit im Umgang mit Veränderungen. Mein Name ist Sandra
00:00:13: Brower und ich bin in Hamburg als systemische Beraterin, Stressmanagement-
00:00:17: trainerin und Prozessbegleiterin in der digitalen Transformation tätig. Hätte ich
00:00:22: einen Wunsch frei wäre dieser, dass mehr Menschen zufriedener, vielleicht sogar
00:00:26: glücklicher, motivierter und auch gesünder arbeiten und zum eigenen
00:00:30: Gestalter, zur eigenen Gestalterin ihrer Lebens- und Arbeitswelten werden.
00:00:35: Mit diesem Podcast möchte ich dich immer wieder zum Perspektivwechsel einladen,
00:00:39: vor allem dir Mut machen neue Fahre zu beschreiben und zuversichtlich in
00:00:43: Richtung Zukunft zu blicken. Februar 2024 sagte mir gerade, mein Tool sei die
00:00:51: letzte Podcast-Folge des Blickrichtung Zukunftspodcast erschienen.
00:00:55: Manche von euch haben vielleicht noch gar nichts davon mitbekommen, dass es diesen
00:00:59: Podcast überhaupt gibt. Somit herzlich willkommen, schön, dass ihr reinhört und
00:01:04: andere, die schon lange darauf gewartet haben, dass sie mal wieder was
00:01:08: passiert. Jetzt ist es soweit. Gründe, warum eigentlich keine neue Folge
00:01:13: erschienen ist, gab es tatsächlich den einen oder anderen. Zwei, die vielleicht
00:01:18: auch als Ausrede gültig sind, sind tatsächlich zwei weitere Podcast-Projekte,
00:01:21: die ich in den letzten ein, zwei Jahren umgesetzt habe. Das eine ist unser Smart
00:01:28: noch mal Podcast, den meine liebe Kollegin Jana Holweg und ich gestartet
00:01:33: haben in 2024 und eine vollständige Staffel aufgenommen haben. Da geht es viel
00:01:38: um digitales Arbeiten, aber auch die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben.
00:01:45: Also eigentlich können wir es auch überschreiben mit digital Leben und
00:01:48: Arbeiten. Sollte euch das Thema interessieren, hört gerne rein. Ich
00:01:51: verlinke euch den Podcast in den Show Notes. In den anderen Staffeln geht es
00:01:55: unter anderem, die danach folgten um digitale Kommunikation, im Hinblick auf
00:02:00: Unternehmenskommunikation, im Unternehmen und weiteren Themen. Somit hört gerne
00:02:05: dort mal hinein. Der Podcast freut sich gewiss auch über neue Zuhörende.
00:02:09: Ein zweites Podcast-Projekt ist tatsächlich jetzt in 2025 dazu genommen
00:02:13: und das ist tatsächlich eines, was relativ viel Zeit in Anspruch nimmt.
00:02:17: Das ist der Mindvolution Podcast unseres systemischen Netzwerks. Hier
00:02:21: veröffentlichen wir alle zwei Wochen ein Gespräch mit einem Systemiker, einer
00:02:26: Systemikerin. Sie lassen ein bisschen den Blick hinter den Kulissen zu, teilweise
00:02:32: auch ihrer eigenen Biografie und wie sie den Weg zum Systemischen gefunden haben.
00:02:35: Und in diesem Podcast wird klar, was eigentlich oder wird klarer, was
00:02:40: eigentlich systemisches Arbeiten bedeutet, was systemisches Denken
00:02:43: bedeutet und welche Unterstützungsangebote es im Beratungskotching und
00:02:48: Therapiemarkt so für uns alle da draußen gibt. Wenn euch das Thema
00:02:52: interessiert, dann klickt auch gerne dort auf Folgen und freut euch auf die nächsten
00:02:57: Folgen, die auch in diesem Jahr noch erscheinen werden.
00:02:59: Und nun zur aktuellen Folge. Vor ein paar Tagen hatte ich mir gerade überlegt, ich
00:03:05: möchte unbedingt das Bild des inneren Teams oder vielleicht auch das Konzept
00:03:09: des inneren Teams mit euch teilen, um zu zeigen, wie hilfreich es ist, sich
00:03:15: selbst zu reflektieren, sich selbst noch besser kennenzulernen und mit dem Blick
00:03:20: nach innen noch mal mehr Veränderungen möglich zu machen. Somit stand auf meiner
00:03:24: To-do-Liste, einfach in meinem Trello-Bord, inneres Team Podcastfolge aufnehmen.
00:03:30: Wie der Zufall es so wollte, fand ich vor ein paar Tagen in meiner Küche, in
00:03:34: meinem Lesestapel, eine alte Ausgabe des Fachmagazins Praxis Kommunikation aus
00:03:40: 2022 blätterte ein bisschen in diese Ausgabe und stäuperte über ein
00:03:45: Artikel, den ich selbst geschrieben habe, mit dem Titel "Den inneren Kompass finden".
00:03:51: Und es sollte vor so sein, dann tatsächlich ist in diesem Artikel ein
00:03:57: Abschnitt enthalten, der das Konzept oder das Bild des inneren Teams erklärt und
00:04:03: ich glaube es kann Sinn an dieser Stelle machen, euch einfach den Beitrag
00:04:07: vorzulesen, dann nochmal in den Show-Node zu verlinken, so dass ihr euch das noch
00:04:11: mal anschauen könnt, um zu verdeutlichen, wann in welchem Moment das innere Team
00:04:16: für euch nützlich sein kann. Somit wünsche ich dir jetzt beim Zuhören viel
00:04:21: Freude und möglichst viele Erkenntnisse und wenn du Fragen hast, melde dich
00:04:25: herzlich gerne per e-mail an Kontakt@sandrabrauer.de
00:04:29: Den inneren Kompass finden. Konflikte finden wir oft eher unangenehm,
00:04:34: dennoch lohnt es sich für seine Bedürfnisse einzustehen.
00:04:38: Lass mal so richtig streiten. Ein Ausspruch, den ich selten höre und der mich vor
00:04:44: einigen Jahren noch zum Show dann gebracht hätte. Ich selbst bin so
00:04:48: aufgewachsen, dass nicht gestritten wird. Laut sein vor allem als Mädchen, sich
00:04:54: gegen seine Eltern stellen und Meinungen stark und vielleicht sogar laut
00:04:57: vertreten, macht man nicht. Übrigens galt auch ganz allgemein, dass es sich nicht
00:05:02: gehöre, sich gegen Obrigkeiten und Autoritäten zu stellen. Ich muss kurz
00:05:07: erwähnen, dass ich in einem Mehrgenerationenhaus auf dem Land mit
00:05:10: landwirtschaftlichem Betrieb groß geworden bin und gewisse Werte und
00:05:14: Norm meiner Familie eher noch dem Nachkriegsdeutschland entsprungen sind.
00:05:19: Meine Sozialisation hat im Laufe der Zeit eine Wendung erfahren. Durch Schule,
00:05:24: akademische Ausbildung und vor allem Erfahrung habe ich gelernt, dass es
00:05:28: absolut berechtigt ist, eine Diskussion zu führen oder sie zu entfachen. Ich
00:05:32: darf in meine eigene Meinung und meine Bedürfnisse einstehen. Konflikte sind
00:05:36: nicht immer zu vermeiden. Was heute noch bleibt, ist, dass ich weiterhin
00:05:40: konfliktbehaftete Situationen als unangenehm empfinde. Mein Fokus liegt
00:05:45: daher stets darauf, durch frühzeitige Kommunikationen Konflikten vorzubeugen.
00:05:49: Aber im Ernstfall wäre es inzwischen kein Problem mehr für mich, mich vehement
00:05:54: in einen Streit zu begeben. Glaubenssätze und Prägung.
00:05:58: Starten wir noch einmal mit einer Reise in die Vergangenheit. Je nachdem, wie wir
00:06:02: erzogen und sozialisiert wurden, vermeiden wir Konfliktsituationen oder empfinden
00:06:07: sie als ganz natürlich. Wie so häufig gibt es hier kein schwarz oder weiß,
00:06:11: sondern auch Grautfühne. Möglicherweise streiten wir uns zu Hause gar nicht. Im
00:06:15: Job lieben wir jedoch Diskussionen und Reibungen oder wagen es sogar
00:06:19: Kolleg*innen und Mitarbeiter*innen verbal zu attackieren.
00:06:23: Fläch ist es auch genau umgekehrt. Möchten wir unsere Konfliktkompetenz
00:06:27: ausbauen, ist folgender systemische Gedanke hilfreich. Wenn wir bereits die
00:06:32: Möglichkeit in einem Lebensbereich haben, ein gewünschtes Verhalten auszuleben,
00:06:36: dann können wir lernen, dieses Verhalten auf andere Lebensbereiche zu übertragen.
00:06:41: Warum jedoch ist es so, dass viele von uns bereits in ihren Kindheitstagen
00:06:45: gelernt haben, dass man sich nicht streitet und Harmonie über allem steht?
00:06:49: Ich möchte die Hypothese aufstellen, dass der Ursprung dessen im Bedürfnis nach
00:06:53: vermeintlicher Sicherheit liegt. Wenn es harmonisch zugeht, ist unser
00:06:58: Miteinander und der Zusammenhalt eher gewährleistet, als wenn Beziehung auf
00:07:02: Grund verschiedener Meinungen auseinanderzubrechen drohen. Sollte das stimmen,
00:07:06: können wir vermutlich diesem Harmoniebedürfnis nicht immer gerecht werden.
00:07:09: Es wird stets unterschiedliche Meinungen und Wertvorstellungen und damit ein
00:07:14: hergehend Bedürfnisse geben, für die es sich einzustehen lohnt.
00:07:17: Wozu sind Konflikte gut? Ein Streit, eine Diskussion, kann sich wie ein Gewitter
00:07:23: anfühlen. Unangenehm, beängstigend, grollend, stark. Aber was gibt es Schöneres,
00:07:28: als nach einem Gewitterschauer im Sommer durch die Natur zu gehen und eine
00:07:32: leichte Erfrischung zu spüren? Genauso nehme ich Konflikte wahr.
00:07:36: Konflikte sind es wert, in ein etwas besseres Licht gerückt zu werden. Wozu
00:07:41: sind sie gut? Was können wir aus Konflikten lernen? Sie können Beziehungen
00:07:46: klären, sie können einladen neue Perspektiven zu erfahren, wir können
00:07:50: voneinander lernen, Freundschaften können intensiviert werden.
00:07:56: Wir können uns unserer selbst bewusster werden und uns ebenso bewusst von anderen oder zumindest
00:08:01: den Meinungen anderer abgrenzen.
00:08:02: Reflektieren wir einen Konfliktmoment, können wir mehr über uns selbst erfahren.
00:08:07: Aus der Theorie, wann sprechen wir von Konflikten?
00:08:11: Wir sprechen der Definition nach bei einem Konflikt vom Gegensatz mehrerer Meinungen
00:08:16: und Interessen.
00:08:17: Das Wort hat sein Ursprung im lateinischen Konfliggere.
00:08:21: Ein neinandergeraten Kämpfen oder auch Konfliktus, Zusammenstoß.
00:08:25: So kann es sich um das Aufeinandertreffen gegensätzliche Auffassungen mit kriegerischen Mitteln ausgetragen
00:08:32: auf Seinandersetzungen oder den Zwiespalt einen Widerstreit aufgrund innerer Fragestellungen
00:08:38: handeln.
00:08:39: Intra und interpersonale Konflikte Interpersonale Konflikte finden zwischen
00:08:44: zwei Parteien, einzelne Personen, Gruppen, statt während sich intrapersonale Konflikte
00:08:49: im Inneren einer Person abspielen.
00:08:51: Interpersonaler Konflikt Zwei Parteien starten ein Meinungsaus oder
00:08:57: auch Schlagabtausch.
00:08:58: Wie die Formulierung schnell anlässt, könnte es sich um einen Austausch handeln, vielleicht
00:09:02: auch eine Verhandlung über die vermeintlich richtige Meinung.
00:09:06: Warum vermeintlich?
00:09:07: Konstruktivistisch geprägt bin ich dir überzeugend, es ist niemals ein richtig und ein falsch
00:09:12: gibt.
00:09:13: Menschen konstruieren Wirklichkeiten und so könnte auch ein Konflikt, also ein Wirklichkeitsaustausch
00:09:19: nur als Angebot gedeutet werden, dass man sich einer anderen Meinung bedienen kann,
00:09:23: aber nicht muss.
00:09:24: Und schon wäre ich bei den bereits genannten Gedanken, dass eine Konfliktsituation als Gewinn
00:09:30: gedeutet werden könnte.
00:09:31: Ich lerne dazu.
00:09:32: Ich lerne von anderen, erfahre neue Perspektiven und kann durch die andere Sichtweise meiner
00:09:37: eigene Meinung auf den Prüfstand stellen.
00:09:39: Ganz im Sinne der Haltung, ich bin okay, du bist okay.
00:09:44: Schwierig wird es, wenn wir an die vielen Kommentarspalten auf Social Media denken, wenn
00:09:48: die Wortwahl nicht mehr kooperativ klingt und kein würdevoller Konflikt ausgetragen
00:09:53: wird, sondern ausschließlich Bewertung oder Abwertung anderer erfolgt.
00:09:57: Für mich ist dieser Teil bereichte in der virtuellen Welt als Hass im Netz immer mehr
00:10:02: Raum einnimmt, kein Konflikt im herkömmlichen Sinne, sondern Hetze.
00:10:07: Hetze wiederum ist nicht zu erdulden, da sie menschendiffamiert und mental belasten kann.
00:10:11: Die Grenze des konstruktivistischen Denkens ist für mich immer dann erreicht, wenn Menschen
00:10:16: durch Äußerung anderer Schaden erleiden.
00:10:19: Konflikte als Potenzial zur Veränderung deuten Die Sichtweise des Fachmagazins für neue
00:10:25: Arbeit, neue Narrative auf das Wort Konflikte könnte eine Inspiration für viele sein,
00:10:30: wie der Begriff neu gedeutet werden, vielleicht sogar ganz durch das Wort Spannung ersetzt
00:10:35: werden könnte.
00:10:36: Eine Spannung lädt dazu ein, dass sich etwas verändert.
00:10:40: Spannungen gehören dazu und sind es wert benannt und besprochen zu werden.
00:10:44: Aus Spannungsmomenten können wir lernen und gestärkter vorgehen.
00:10:48: Vor allem seien Spannungen höchst individuell und entstehen daher immer in einer Person.
00:10:54: Und genau das ist eine gute Überleitung zur zweiten Konfliktart.
00:10:57: Intrapersonale Konflikte Wir sprechen von einem intrapersonalen
00:11:03: Konflikt, wenn sich unsere inneren Persönlichkeitsanteile dualieren.
00:11:06: Dass dies geschieht, ist Menschen häufig gar nicht bewusst.
00:11:10: Ein Zeichen für einen intrapersonalen Konflikt könnte zum Beispiel die Herausforderung
00:11:14: einer Person sein, sich zu entscheiden.
00:11:16: Als Beispiel dient hier das Gespräch zweier Freund*innen.
00:11:20: Die Freundin A bittet um eine ehrliche Rückmeldung zu einem Thema.
00:11:24: Der Freund B weiß jedoch, dass diese zu einer Diskussion führen könnte, schätzt grundsätzlich
00:11:29: aber Ehrlichkeit.
00:11:30: In diesem Fall führen die Werte Ehrlichkeit und Harmonie miteinander im Inneren des Freundes
00:11:36: B einen Dialog.
00:11:37: Zwei innere Stimmen, zwei Werte leisten sich einen kleinen inneren Kampf.
00:11:41: In meiner Arbeit im Coaching oder auch in der Supervision nutze ich dazu gern das Bild
00:11:46: des inneren Teams von Friedemann Schulz von Thun.
00:11:49: In uns sind verschiedene Teammitglieder, die unsere Persönlichkeitsanteile darstellen.
00:11:54: Zum Beispiel die ehrliche, die zuverlässige, die spontane etc.
00:11:59: Im Unbewussten tragen sie kleinere Konflikte aus.
00:12:02: Auch finden, wie bei den interpersonalen Konflikten Meinungs- und Schlagabtauschen
00:12:07: statt.
00:12:08: Unser Bewusstsein, die Teamleitung, trifft schlussendlich eine Entscheidung, dient mehr
00:12:12: oder minder als Ringrichter.
00:12:14: Je besser wir uns kennen, desto leichter können unsere Entscheidungen getroffen werden.
00:12:18: Desto klarer sind wir in unserer Kommunikation und im Verhalten gegenüber anderen.
00:12:23: Daher könnte diese innere Klarheit ebenfalls einen Einfluss auf die Gestaltung interpersonaler
00:12:28: Konflikte haben.
00:12:29: Wir können ihn einerseits vorbeugen oder uns innerhalb einer Konfliktsituation unseren
00:12:34: inneren Anteil, Motiven und Werten entsprechend verhalten.
00:12:37: Zu innerer Klarheit gelangen, durch Achtsamkeit und gewaltfreie Kommunikation.
00:12:43: Beginnen wir unseren inneren Stimmen und Anteilen gehört zu schenken, hinterfragen
00:12:49: wir welche Bedürfnisse sich hinter ihnen verbergen, lernen wir uns selbst immer besser
00:12:53: kennen.
00:12:54: Eine wichtige Grundlage ist, sich die Zeit zu nehmen und selbst zuzuhören und Situation
00:12:59: bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren.
00:13:01: So auch in Konflikten.
00:13:03: Die gewaltfreie Kommunikation von Marshall Rosenberg ist für mich das beste Werkzeug,
00:13:08: um Konflikten vorzubeugen oder zu einer guten Lösung für alle Beteiligten zu kommen.
00:13:14: Diese Lösung muss nicht immer Einigkeit bedeuten, sondern kann auch die Akzeptanz der Verschiedenheit
00:13:19: sein.
00:13:20: Erleben wir Spanungen, sollten wir zunächst versuchen, die Situation wertfrei wahrzunehmen
00:13:26: und in uns hinein spüren, welches Gefühl entsteht.
00:13:29: Denn hinter jedem Gefühl verbirgt sich ein Bedürfnis.
00:13:32: Dieses zu ergründen, ist die Basis dafür, ihm Ausdruck zu verleihen oder einen Wunsch
00:13:36: zu formulieren.
00:13:37: Mit der oben beschriebenen Haltung "Ich bin okay, du bist okay" könnte zudem ein
00:13:43: Konfliktgespräch in eine tatsächliche Aushandlung zweier Meinungen und Wahrheiten münden.
00:13:48: Für viele Menschen ist bereits der erste Schritt, dass achtsame, wertfreie Wahrnehmungen im
00:13:53: Hier und Jetzt eine große Herausforderung.
00:13:56: Insbesondere dann, wenn wir unter Druck stehen, erfolgt auf den Reiz eine sehr schnelle Reaktion.
00:14:01: Dabei sollten wir vielmehr den von Viktor Frankl definierten Raum zwischen Reiz und Reaktion
00:14:05: nutzen.
00:14:06: In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion und in dieser liegen unsere
00:14:12: Entwicklung und unsere Freiheit, angelehnt an das Zitat von Viktor Frankl.
00:14:16: Zudem hilft es ungemein, wenn wir unsere eigene Bedürfniswelt kennen, um mit noch mehr Klarheit
00:14:21: in den Dialog zu gehen.
00:14:23: Als würden wir uns für ein Wettkampf, also eine mögliche spannungsgeladene Situation,
00:14:28: vorbereiten.
00:14:29: Diese Klarheit erlangt man, wenn man die Eigenschaften der eigenen Persönlichkeit kennt, Werte und
00:14:34: Handlungsmotive ableiten kann.
00:14:36: Fragen, die helfen können, die eigenen Werte und Motive zu erkennen?
00:14:40: Was ist mir wirklich wichtig?
00:14:42: An welchen Stellen kann ich Kompromiss bereit sein?
00:14:45: Worauf kann ich verzichten?
00:14:47: Wann muss ich geschätzte Personen ihren abweichenden Meinungen akzeptieren, so wie sie sind?
00:14:53: Diese innere Klarheit kann zur Folge haben, dass man sich ab und an auch von Menschen
00:14:57: verabschiedet.
00:14:58: Bei einer solchen Entscheidung könnte dann unsere innere Stimme Loyalität zu anderen
00:15:03: oder zum Beispiel die mentale Gesundheit mehr Gewicht bekommen als das Bedürfnis nach Harmonie.
00:15:09: Grundsätzlich sollten wir uns stets die Fragen stellen, wie möchte ich anderen begegnen,
00:15:14: welche Haltung ist mir wichtig, was für ein Mensch möchte ich sein?
00:15:17: Die Antworten auf diese Fragen gleichen für mich einem inneren Kompass, der uns unterstützt,
00:15:22: im Kontakt zu uns selbst und zu anderen zu sein.
00:15:25: Das ist für mich die beste Voraussetzung, um Konflikten vorzubeugen oder ihnen konstruktiv
00:15:30: im wahrsten Sinne des Wort Ursprungs zu begegnen.
00:15:33: [Musik]
Neuer Kommentar